Schon als kleines Mädchen habe ich Pferde geliebt. Während alle Kinder vor den großen Vierbeinern Angst hatten, wollte ich unbedingt schmusen. Als ich 5 Jahre alt war kauften meine Eltern unseren Haflinger Bolero (*1992) und ich fing an zu reiten. Ab da hatte mich das "Fieber" gepackt und ich verbrachte jede freie Minute im Stall und bei den Pferden. Mit Bolero (meinem kleinen Bruder) bin ich durch dick und dünn gegangen und wir haben zusammen so viel erreicht. Später ermöglichten mir meine Eltern mit Epona weitere Turniererfahrung zu sammeln. Allerdings trennten wir uns nach etwa 3 Jahren von ihr. Sie hatte am Turniersport keinen Spaß und wir wollten ihr die Möglichkeit geben, irgendwo ein glückliches Familienpferd zu werden. 2007 polterte dann Niki (Napraznic; *2001) in unser Leben. Ein Seelenpferd für mich und durch seine stürmische Art, eine Nervenprobe für meine Mama. Nach eigener Ausbildung konnten ich mit ihm viele Turniererfolge im Springsattel feiern. Nach einer Verletzung hingen wir unsere Turnierkarriere an den Nagel und genossen die Arbeit als "Freizeitpferd". Nach einem schweren Sturz ist er nun unser "VIP" (very important Pferd) im Ruhestand.
Da ich ohne das Reiten nur ein halber Mensch bin, vergrößerte 2020 Vroony (Verry Moon; *2015) unsere Familie. Nach all den tollen Erfahrungen mit Bolero war mir sofort klar, dass es wieder ein Haflinger sein muss.
Vroony ist ein Sportpony im Körper eines Haflingers. Sie hat viel Power und einen unendlichen Drang etwas Neues zu lernen. Seit nun über einem Jahr lernen Vroony und ich gemeinsam die Welt kennen.
Ich hatte das Glück auf einem Haflinger reiten zu lernen. Das bedeutet, man lernt zwangsläufig sattelfest zu werden, geduldig zu sein und sich durchzusetzen. Das Wichtigste was mir Bolero beibrachte, war jedoch mit dem und nicht gegen das Pferd zu arbeiten!
In meiner reiterlichen Laufbahn hatte ich, auch bedingt durch meine Zugehörigkeit des Landeskaders des reiterlichen Vierkampfs, die Möglichkeit von vielen großartigen Ausbildern zu lernen. Dabei war mir schon immer eine abwechslungsreiche und disziplinübergreifende Ausbildung wichtig. So fühle ich mich heute sowohl im Spring-, als auch im Dressursattel heimisch. Bei zahlreichen Lehrgängen hatte ich die Chance ganz unterschiedliche Reitlehrer*innen kennen zu lernen. Alle haben mich in meiner Reitausbildung sicherlich einen Schritt weiter gebracht. Nach meiner Turnierkarriere mit Niki startete ich über 5 Jahre für die Universität Stuttgart auf Studententurnieren. Hier habe ich tolle Pferdebesitzer getroffen, die Ihre Pferde zur Verfügung stellen, damit wir auf Fremdpferden Wettkämpfe bestreiten können. Eine tolle Erfahrung für mich, auf unglaublich vielen, unterschiedlichen Pferden zu reiten und zudem eine „Gemeinschaft“ zu finden, bei der trotz des Sports, das Pferd immer im Vordergrund steht.
Mit Vroony habe ich nun das zweite Pferd/Pony unter meinem Sattel, welches ich versuche so artgerecht und vielseitig wie möglich auszubilden. Wir lernen viel voneinander und ich bin gespannt wo uns ihre Hufe noch hintragen werden.
Trotz meiner Turniererfolge entschied ich mich dazu, auch noch mein silbernes Reitabzeichen zu machen. Zum einen bot sich mir durch den vorbereitenden Lehrgang die Möglichkeit, mich reiterlich weiterzubilden und zum anderen war es eine tolle Abwechslung zu meiner Abiturvorbereitung.
Nach meinem Abitur habe ich mich auf einen Studienplatz der Sportwissenschaften in Stuttgart beworben. Da nicht ganz klar war, ob mein Plan mit dem Studium aufgeht, wollte ich die "Wartezeit" nutzen und mich auch reiterlich weiterbilden. Gedacht - Gemacht. Trotz meines beginnenden Studiums (ich hatte einen Platz ergattert), habe ich 2010 meinen Trainer C Leistungssport im winterlichen Marbach gemacht. In der Landesreitschule konnte ich nicht nur auf Niki wertvolle Erfahrungen sammeln, sondern auch auf den tollen Schulpferden einiges dazulernen.
Nach dem verletzungsbedingten Ende meiner Turnierkarriere mit Niki war ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Deshalb zögerte ich auch keine Sekunde, als mich eine Freundin fragte, ob wir nicht zusammen den Trainer B machen wollen. Ich entschied mich für den Schwerpunkt "Leistungssport Springen". In der westfälischen Reit- und Fahrschule hatte ich auf tollen Pferden und bei großartigen Ausbildern die Möglichkeit, mein Können weiter zu verbessern. Und da es bei mir keine halben Sachen gibt, freue ich mich bis heute darüber, auch diese Trainerausbildung mit Auszeichnung bestanden zu haben.